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Erle
findet man im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Überregional bekannt ist Erle, das im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland liegt, auch wegen der im Volksmund so genannten „1500-jährigen“ Femeiche, der Pius-Eiche und der über 200 Jahre alten Kastanien-Allee. Erle hat
3610 Einwohner (Hauptwohnsitz), davon sind 1797 männlich und 1831 weiblich;
2386 Einwohner gehören dem katholischen, 589 dem evangelischen Glauben an und
635 sind anders oder gar nicht gläubig. (Stand: 31. Dezember 2016,
Quelle: Gemeindeverwaltung) In Erle spricht man neben dem Hochdeutschen (mit westfälischer Sprachfärbung
und bedingt durch die Nähe zum Ruhrgebiet auch deutliche Anleihen zum
Ruhrpottdialekt ) auch das Erler Sandplatt, eine der westmünsterländischen Mundarten zugehörigen Sprache.
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Blick von der
Mühle auf den Kirchturm. Foto: Michael Kleerbaum | Die
Kastanienallee an der Femeiche. Foto: Michael Kleerbaum |
Rund 30 Kilometer von Erle entfernt findet man, ebenfalls an der B 224 gelegen, ein weiteres Erle als Stadtteil von Gelsenkirchen. Auch die Sportvereine heißen beide „Eintracht Erle“ und haben beide gelb/schwarze Vereinsfarben.
Erle ist von jeher Grenzland. Am Anfang zwischen Franken und Sachsen, dann zwischen Kleve und Münster, heute zwischen Rheinland und Westfalen, Borken, Recklinghausen und Wesel, Raesfeld und Erle. Trotzdem waren und sind die Erler echte Münsterländer, um genau zu sein: Westmünsterländer. Bernd Nienhaus beschreibt unseren Menschenschlag auf seiner Homepage vortrefflich: "Zitat aus der Novelle "Bei uns zu Lande auf dem Lande" von Annette von Droste-Hülshoff: "Ich bin ein Westfale, und zwar ein Stockwestfale, nämlich ein Münsterländer!". Und weiter: "Der Münsterländer ist groß, fleischig, selten von starker Muskelkraft - seine Züge sind weich, oft äußerst lieblich und immer durch einen Ausdruck von Güte gewinnend." "Et gäfft drei Sorten van Löh: Schwotte, Witte unn Münsterländer", behaupten die Alteingesessenen. Redet man mit mehreren von ihnen, erkennt man, dass weniger Überheblichkeit als vielmehr Selbstironie dabei im Spiel ist. Von der berühmten westfälischen Sturheit, im Sinne von Verschlossenheit, ist, speziell beim Westmünsterländer, nicht viel zu spüren." Weiter schreibt Nienhaus: "Es gibt kaum eine deutsche Landschaft in der Zugezogene so schnell integriert werden. Jedoch: Einmal als vermeintlich richtig Erkanntes legt der Erler oder Rhader Pohlbürger so schnell nicht ab, da braucht es schon eine Reihe von guten und überzeugenden Argumenten. Der Münsterländer gibt sich eben bedächtiger, zurückhaltender als sein rheinischer Nachbar - dafür ist er "treu, so treu wie es nur ein Westfale sein kann." (Helmut Gollwitzer).
GEOGRAFISCHE LAGE
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Erle
gehört geographisch so gerade noch zum
Westmünsterland, zeigt aber dennoch deutlich die
Zugehörigkeit zur so genannten
Münsterländischen
Parklandschaft, deren besonderer Reiz im Wechsel von Waldgebieten und
landwirtschaftlich genutzten Flächen liegt. Wir
liegen praktisch auf dem Schnittpunkt der Kreise Recklinghausen, Wesel
und Borken. Also auch auf dem Schnittpunkt
Münsterland-Niederrhein-Ruhrgebiet. Im
Süden ist die nächstgrößere Stadt
Dorsten, im Westen ist es Wesel, im Norden liegt Borken und im Osten
kommt lange Zeit erst mal nichts größeres, nur die
A31, dann aber Wulfen und Haltern. Erle liegt in einer typischen
Heidelandschaft, deshalb auch der Beiname "Heededoerpken". Erle besteht aus dem Dorf, den Bauernschaften
Östrich und Westrich sowie aus Teilen der ehemaligen eigenständigen Ortschaft Overbeck. Wir sind Teil des
Naturparks "Hohe Mark-Westmünsterland" und liegen an der "Hamaland-Route" und
gehören der "Herrlichkeit Lembeck" an. Neben den eigenen sind
weitere touristische Highlights in der mit dem Fahrrad zu erreichenden
Umgebung u.a. das Karmeliter-Kloster in Marienthal, das
Wasserschloss Raesfeld, das Schloss Lembeck, der
Dämmerwald, die Burg Schermbeck, die Issel-Quelle in Raesfeld
und die Wassermühle in Rhade.
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Windkraftanlagen
im Östricher Bruch. Foto: Michael Kleerbaum |
Hier liegt Erle in Deutschland |
Durch
Erle führt die B 224. Außerdem liegt der Ort nicht
weit von der Bundesautobahn A31 und ihrer Anschlussstelle Lembeck und Wulfen
entfernt. Im Dorf beginnt die Landesstraße 607 und die
Kreisstraße 13 quert die B 224. Das Dorf ist an das
Radverkehrsnetz NRW und die Radregion Münsterland
angeschlossen und die Themenrouten "100 Schlösser-Route",
"agri cultura", "3-Flüsse-Route" und "Naturpark Hohe Mark"
liegen in der Nähe bzw. tangieren das Dorf direkt. Die
besonders für Rennräder geeignete permanente Strecke
(RTF) "Durch den Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland" des
Radsportbezirks Nord-Westfalen e.V. verläuft durch Erle. Erle ist in den Bus-Linien R21 des
Verkehrsverbundes Münsterland (VGM) und 71, 293, 294, 295 des
Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) integriert. Es fährt
regelmäßig der sogenannte "Schwimmbus" kostenlos die
Schwimmbäder in Borken und Heiden an. Das Dorf ist auch in das
Anrufsammeltaxi-Netz eingebunden. Der nächste Bahnhof ist in Rhade.
Dort verkehrt regelmäßig die Linie RE 14 der
NordWestBahn, auch "Der Borkener" genannt (Borken – Dorsten
– Bottrop
– Essen).
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Der Erler Dorfkern Foto: Michael Kleerbaum | Der
Erler Dorfkern Foto: Reinhard G. Nießing, mit freundlicher Genehmigung |
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Blick auf Gerdes Wiese
und die Schermbecker Straße, von der Schulstraße
aus fotografiert. Foto: Michael Kleerbaum |
X | Schermbecker Straße,
gegenüber der Sparkasse, Blickrichtung Ortskern. Foto: Michael Kleerbaum |
BILDUNG, GESUNDHEIT UND SOZIALES
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Die
Silvestergrundschule Erle ist eine zweizügige, katholische
Grundschule und offene Ganztagsschule. Zurzeit (2011) besuchen 173
Kinder die Klassen 1 bis 4. Es gibt insgesamt zwei
Kindergärten und eine Kindertagesstätte in Erle. Die
beiden katholischen Kindergärten St. Silvester und St. Nikolaus
bilden zusammen das Familienzentrum Erle, die
Kindertagesstätte Holzwurm wird von einem eigenen
Förderverein betrieben. Den Jugendlichen steht das Jugendhaus
mit vielen Angeboten offen. Für sportliche und kulturelle
Aktivitäten stehen eine Turnhalle und eine Zweifachsporthalle
zur Verfügung. Der örtliche Sportverein ist die
"Eintracht Erle 69 e.V.". Der Verein bietet u.a. Basketball,
Fußball, Tennis und Freizeitsport an. Es stehen den
Vereinsmitglieder eine Sportanlage mit einem Rasen- und einem
Aschesportplatz und vier Tennisplätze und die oben genannten
Hallen zur Verfügung. Zwei niedergelassene Landärzte,
ein Zahnarzt und eine Apotheke bilden das Gesundheitswesen im Dorf. Im
Eingangsbereich der in der Dorfmitte gelegenen Volksbank befindet sich
ein rund um die Uhr erreichbarer automatisierter externer Defibrillator
(AED).
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Blick die
Osterlandwehr hinunter auf das Wäldchen mit der Vogelstange. Foto: Michael Kleerbaum |
Blick
von der Osterlandwehr auf einen Bauernhof in der Östrich. Foto: Michael Kleerbaum |
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Informationstafel des Vereins
"Naturpark Hohe Mark e.V." Foto: Michael Kleerbaum |
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Kornbrennerei Johannes
Böckenhoff Foto: Helmut Kölking | St.
Silvester Foto: Reinhard G. Nießing, mit freundlicher Genehmigung |